Ich kann mich noch erinnern, als ich vor etlichen Jahren begann in unserer Küche Kürbisse in verschiedener Form für unsere Gäste zu zubereiten. Mein Schwiegervater äugte misstrauisch in die diversen Reindl und Töpfe, um dann festzustellen, dass er „das da“ weder kosten und schon gar nicht essen wird, denn damit wurden früher die Tiere gefüttert. Ich erklärte ihm, dass die Tiere halt immer schon klüger als Menschen sind – denn Kürbisse schmecken hervorragend, außerdem würde ein Schwein zum Beispiel niemals etwas Verdorbenes fressen oder irgendwas was es nicht verträgt.

Heute ist der Kürbis ab dem Spätsommer aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Wir bereiten den Kürbis nicht nur als klassische Cremesuppe zu, sondern auch als Gulasch. Im Prinzip bereitet man das Kürbisgulasch wie ein Erdäpfelgulasch zu – nur sollte man aufpassen, da der Kürbis viel schneller gart als Erdäpfeln. Natürlich läßt sich der Kürbis auch als Mousse oder als Kuchen zubereiten.

Kürbisgugelhupf

  • 250 g geraspelten Kürbis
  • 6 Eidotter, 6 Eiklar
  • 140 g Margarine
  • 120 g Staubzucker
  • 120 g Kristallzucker
  • 200 g gemahlene Mandeln
  • 100 g Topfen
  • 140 g Dinkelvollkornmehl
  • Salz
  • 1 Pkg. Vanillezucker
  • Fett und Brösel für die Form
  • Staubzucker zum Anzuckern

Margarine, Staubzucker und Geschmackszutaten schaumig rühren, nach und nach Eidotter beigeben, weiterrühren, den Topfen, danach den Kürbis gut einrühren. Eiklar mit Kristallzucker zum Schnee ausschlagen. Die geriebene Mandeln und Mehl vermischen, abwechselnd mit Schnee in die Dottermasse einrühren. Die fertige Masse in eine befettete, mit Bröseln ausgestreute Guglhupfform füllen und backen. Noch heiß stürzen und anzuckern.

Backtemperatur: 160 Grad
Backzeit: ca. 1 h im vorgeheizten Rohr

Kürbiskernöl

Jeder weiß, dass man nicht nur das Kürbisfleisch für hervorragende Gerichte verwenden kann, sondern auch die Kürbiskerne oder das dunkelgrüne, nußige Kürbiskernöl. Doch leider gibt es so wie überall auch hier schwarze Schafe. Eine Firma, die zum Beispiel auch im Fernsehen mit ihrem Kürbiskernöl wirbt, kauft die Kerne in China (!) ein. Das Öl aus diesen Kernen bzw. die Kerne selbst erkennen Sie daran, dass das Grün bei weitem nicht so intensiv wie bei den österreichischen Kernen ist.

Wenn Sie sicher gehen wollen, original österreichisches Kübiskernöl oder Kerne zu kaufen, dann ist es am besten direkt beim Bauern zu kaufen. Nicht nur in der Steiermark, sondern neben verschiedene Bauern aus dem Weinviertel, gibt es auch bei uns in der Nähe mittlerweile welches. Hier zwei Adressen meines Vertrauens:

Wachauer Bauernladen

Röllfährestraße 183
3610 Weißenkirchen in der Wachau
Öffnungszeiten: Mi bis So
10 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr
(Wintersperre)

„Grüner Engel“ Biobauernhof der Familie Engelhart

Inzersdorf im Traisental
Tel: 02782/82059 (Biohof)
kontakt@gruener-engel.at (Biohof)

Da die Kürbiswelt nicht nur aus Suppe gesteht, hier ein Rezept, das auch von „Kochmuffeln“ gerne nach gekocht wird:

Gebackene Hühnerleber im Kürbiskernmantel

  • 500 g Hühnerleber
  • Salz, Pfeffer
  • 2 Stück Eier
  • 40 g Weizenmehl
  • 50 g Weißbrotbrösel
  • 80 g Kürbiskerne (gehackt)
  • Rapsöl (zum Backen)

Zubereitung:
Semmelbrösel und gehackte Kürbiskerne vermischen. Die Leber zu putzen und leicht salzen und pfeffern. Anschließend in Mehl wenden und durch die verquirlten Eier ziehen und abschließend im Bröselgemisch wälzen. Rapsöl erhitzen, die panierten Leberstücke hellbraun ausbacken, auf Küchenpapier legen und warm halten.

TIPP: Am besten schmeckt die gebackene Hühnerleber mit Erdäpfel-Vogerlsalat. Besonders g´schmackig, wenn man auf den fertigen Salat noch etwas Kürbiskernöl gibt.